"Es gibt einige wenige Schriftsteller, die jedem aufgetan sind in jedem Alter und in jeder Epoche des Lebens - Homer, Shakespeare, Goethe, Balzac, Tolstoi - und dann wieder andere, die sich erst zu bestimmter Stunde in ihrer ganzen Bedeutung erschließen. Zu ihnen gehört Montaigne."
Stefan Zweigs Porträt des französischen Philosophen und Humanisten Michel de Montaigne ist zugleich das letzte Werk aus seiner Reihe essayistischer Biografien. Doch mehr noch als eine brilliante Lebensbeschreibung ist sein Buch eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben - in Montaigne findet Stefan Zweig sich selbst wieder und findet zugleich seine Rechtfertigung und Bestätigung. Seine letzte, fragmentarisch gebliebene Biografie ist nicht weniger als eine Autobiografie seines eigenen Denkens. Sprachlich pointiert und meisterhaft formuliert bildet "Montaigne" den krönenden Abschluß seiner biografischen Werke.
Stefan Zweig.
Montaigne.
Entstehung: 1941/42.
Erstdruck in: "Deutsche Rundschau", Stockholm 1948.
Vollständige Neuausgabe, Göttingen 2019.
LIWI Literatur- und Wissenschaftsverlag
Über den Autor Stefan Zweig
Stefan Zweig (28.11.1881 Wien - 23.2.1942 Petropolis bei Rio de Janeiro) stammte aus einem großbürgerlichen jüdischen Elternhaus, studierte Romanistik, Germanistik und Philosophie in Berlin und Wien und promovierte 1904. Nach Aufenthalten in Salzburg und Wien emigrierte er 1934 zunächst nach London, 1941 dann nach Brasilien, wo er und seine Frau sich 1942 das Leben nahmen. Zweig war erfolgreich mit psychoanalytisch orientierten Novellen, Erzählungen und einem Roman, in denen erotische, emotionale oder existentielle Gefährdungen, Konflikt- und Bewährungssituationen thematisiert werden.